Das Bild, das sich eine Rechtsordnung von den Amtstragern und Burgern macht, an deren Handlungen sie Erwartungen und Sanktionen knupft, bleibt zumeist implizit. Die Figur des Durchschnittsmenschen als Handlungsmassstab bildet eine Ausnahme. Doch wie wird diese Massstabsfigur als typisierter Akteur definiert, welche Rolle spielt sie im Rechtsaustrag und welche Bedeutung wird ihr als ausserrechtlicher Bezugspunkt fur die Entscheidungsfindung eingeraumt? Wahrend der Durchschnittsburger im Zivil- und Strafrecht bereits ausreichend untersucht ist, besteht fur das Verwaltungsrecht noch Forschungsbedarf. Lara Zwiffelhoffer untersucht fur vier zentrale Rechtsbereiche im Verwaltungsrecht die problematische Rolle der Figuren des Durchschnittsbeamten und des Durchschnittsburgers zwischen Empirie und Normativitat, zwischen Individualisierung und Generalisierung, zwischen Relativierung und Rationalisierung normativer Anforderungen.